Zweimal rauf, einmal stolz
209 Stufen, 25 Kilo Zusatzgewicht und viel Kameradschaft: 74 Feuerwehrleute stellten sich am Hardwald-Tower-Runder doppelten Turmbesteigung. Neben Durchhaltewille ging es vor allem auch um Kameradschaft.
«Zieh, zieh, zieh!», schreit Stefan Vogler einem Feuerwehrsoldaten hinterher. Dieser kämpft sich auf den letzten Treppenstufen hoch, unter Atemschutz mit 25 Kilogramm Zusatzgewicht. «Chum, häsch es grad gschafft», feuert ihn Vogler weiter an. Und tatsächlich, nach 209 qualvollen Treppenstufen ist es geschafft. Die oberste Plattform des knapp 40 Meter hohen Hardwaldturms ist erreicht. Viele sind froh darüber, sinken erschöpft auf die Sitzbank, reissen sich buchstäblich die Atemschutzmaske vom Gesicht und schnappen fischartig nach Luft.
Es ist aber ebenso eine Leistung, auf die jeder stolz sein kann. Denn sie gehört keineswegs zur Ausbildung. 62 Feuerwehrmänner und 12 Feuerwehrfrauen aus der Umgebung haben sich am Samstag dennoch der Herausforderung gestellt, denn es galt, den Turm nicht nur einmal, sondern gleich zweimal zu bezwingen. «Es geht aber nicht nur um die Herausforderung», betont Vogler, Initiant und Gesicht des alljährlichen Hardwald-Tower-Runs. «Es geht vor allem auch um die Kameradschaft.» Tatsächlich ist dies einer der wenigen Anlässe, an dem sich die Feuerwehrleute der Region ungezwungen treffen. Und so standen dann nicht nur die Zeiten im Zentrum, sondern ebenso die Gerstensuppe und das Bier.
Opfiker haben «noch Luft nach oben»
Den Tower-Sprint gewonnen hat Lucas Tresch von den Effirunners in 1:26 Minuten. Er wurde im letzten Jahr Zweiter, hinter Organisator Stefan Vogler, der dieses Jahr wegen eines Knieproblems verzichten musste. Zweiter wurde Lucas von Vigier (Airportclimbers, 1:27) und Simon Peier (Effirunners, 1:35).
Noch nicht ganz zufrieden mit dem Abschneiden sind die vier Feuerwehrleute aus Opfikon. Sie belegten bei ihrer ersten Teilnahme mit einem Schnitt von 2:48 den letzten Platz. «Da ist noch Luft nach oben», so Stefan Sudan, der zum ersten Mal überhaupt auf dem Turm war. Schnellster Opfiker war Brian Karlen (2:19), gefolgt von Stefan Sudan (2:22), Raphael Grimm (2:26) und Sandra Weisshaupt (4:04). Wegen der Kälte seien die Zeiten beim zweiten Durchgang meist besser geworden. «Die Stimmung war super, es war gut organisiert und hat Spass gemacht», findet Sudan. «Möglicherweise sind wir nächstes Jahr wieder dabei – mit dem Ziel, nicht Letzte zu sein.»
Einen fünften Anlass wird es nach Angaben von Stefan Vogler auch nächstes Jahr wieder geben. «Am 28. November», so der Bassersdorfer Feuerwehrkommandant mit noch immer heiser Stimme.