Abstimmungen in Opfikon: Zwei von drei Initiativen scheitern

Roger Suter

Hätte Opfikon allein gestimmt, wäre der höhere Kantonsbeitrag an die Prämienverbilligung angenommen worden. Ansonsten zeigten sich in Opfikon keine Abweichungen von der Mehrheitsmeinung im Kanton.

(Aktualisierter Artikel vom 1. Dezember 2025)

Das intensive Abstimmungswochenende zeigte sich grafisch eher einfarbig: Die beiden eidgenössischen Initiativen wurden deutlich abgelehnt. Kein einziger Kanton konnte sich für die «Service-Citoyen-Initiative» und die «Initiative für eine Zukunft» erwärmen.

Das erstgenannte Volksbegehren für einen Bürgerdienst zugunsten der Allgemeinheit wurde schweizweit mit 84,15 Prozent abgelehnt, im Kanton Zürich mit 81,24 Prozent Nein. In Opfikon  lehnten 80,86 Prozent den Bürgerdienst ab.

Die Initiative, welche eine neue 50-Prozent-Steuer auf Erbschaften über 50 Millionen «für den klimagerechten Umbau der Gesamtwirtschaft» einsetzen wollte, lehnten 78,28 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ab, im Kanton Zürich waren es 74,81 Prozent. In Opfikon gab es dafür 78,17 Prozent Nein-Stimmen.

Opfiker Ja zu Prämienverbilligung

Etwas differenzierter sieht es bei den kantonalen Vorlagen aus: Das «Einführungsgesetz zum Krankenversicherungsgesetz» vermochte fast die Hälfte der Stimmberechtigten zu überzeugen und wurde kantonsweit nur knapp mit 51,07 Prozent abgelehnt. Hier stimmten vor allem die Städte Zürich und Winterthur Ja – und Opfikon knapp mit 50,69 Prozent. Dieses Ja ist aber kein Zufall: Auch Dietikon (55,04%) und Schlieren (55,92%) mit ähnlicher Bevölkerungszusammensetzung wie Opfikon – sowie Oberengstringen mit 50,16% – hätten das Gesetz angenommen. Damit wäre der Kanton verpflichtet worden, die Prämienverbilligung von 92 auf mindestens 100 Prozent des Bundesbeitrages zu erhöhen.

Bei der «Mobilitätsinitiative» war das Verdikt deutlicher: Kantonsweit stimmten 56,77 Prozent Ja; ein Nein kam aus den grossen Städten Zürich und Teilen Winterthurs. In Opfikon waren 61,85 Prozent dafür, Zürich und Winterthur das Sonderrecht zu nehmen, über Höchstgeschwindigkeit auf «Strassen mit überkommunaler Bedeutung» selber zu befinden. Künftig wird dies also der Kanton auf allen seinen Strassen tun.

Die Initiative «Mehr bezahlbare Wohnungen im Kanton Zürich» wurde mit 59,33 Prozent deutlich abgelehnt. Zum Gegenvorschlag des Kantonsrates sagten aber 51,01 Prozent Ja. In Opfikon war das Nein zur Initiative mit 59,02 Prozent deutlicher. Der Gegenvorschlag des Kantonsrates erfuhr hingegen vor allem auf dem Land Zustimmung. Hier resultierte kantonsweit ein knappes Ja von 51,01 Prozent, in Opfikon ein solches von 51,31 Prozent. Die Städte Zürich, Winterthur, Bülach und Kloten (sowie Hüntwangen, Regensberg und Wila) sagten Nein zum Gegenvorschlag.

Das «Grundrecht auf digitale Integrität» erlitt mit 74,61 Prozent Schiffbruch, der Gegenvorschlag mit 55,63 Prozent. Auch hier sagten die Städte Ja zum Gegenvorschlag, die Initiative selbst wurde in keiner Gemeinde angenommen. Opfikon stimmte mit 70,6 Prozent Nein. Der Gegenvorschlag des Kantonsrates kam kantonsweit auf 55,63 Prozent Nein, in Opfikon auf 58,78 Prozent.