Neuzuzüger entdecken ihr neues Zuhause

Damjan Bardak

Bei Apéro, Stadtführung und Zmittag lud Opfikon seine neu Zugezogenen ein, ihre neue Umgebung besser kennenzulernen. Das kam bei den Eingeladenen gut an; die meisten sind vom Engagement der Stadt überrascht.

Mit einer Darbietung der Stadtmusik Opfikon-Glattbrugg wurden die Neuzuzüger in der Feuerwehrhalle willkommen geheissen, ehe Stadtpräsident Roman Schmid das Wort übernahm: «Sie sind an den schönsten Ort zwischen dem Flughafen und der Stadt Zürich gezogen.» 120 Personen haben den diesjährigen Neuzuzügertag besucht und am halbtägigen Programm der Stadt teilgenommen. Per Brief wurden diejenigen, die ihren Wohnsitz hierher verlegt hatten, zu dem Anlass eingeladen. Interessierte konnten sich schliesslich kostenfrei anmelden.

Stadtschreiber Guido Zibung sagt: «Wir möchten den Neuzuzügern ermöglichen, dass sie sich rasch in unserer Stadt zurechtfinden.» Diese Unterstützung leistet die Stadt, indem sie den neuen Anwohnerinnen und Anwohnern das Umfeld näherbringt, die wichtigen Orte der Verwaltung zeigt sowie die Möglichkeiten der Stadt auflistet.

Das Programm begeistert die Gäste

Ein Umzug in die Stadt Opfikon kann verschiedenste Gründe haben. Stadtpräsident Schmid findet insbesondere, dass die Diversität der Einwohnerinnen und Einwohner sowie die Nähe zum Flughafen und zur Stadt Zürich den Ort ausmachen. Für einige Studierende am Neuzuzügertag ist die Nähe zu den Städten Winterthur und Zürich ein wichtiger Vorteil. Ein junges Pärchen war auf der Suche nach Wohnungen rund um Zürich und wurde schliesslich in Glattbrugg fündig. «Die Mieten in Zürich können wir nicht bezahlen. Wir sind froh, relativ unkompliziert in Opfikon eine Wohnung gefunden zu haben», so die ETH-Studentin.

Auch ein Tessiner Ehepaar ist vor einem Jahr nach Opfikon gezogen. Davor haben sie zwanzig Jahre lang in Rapperswil gewohnt. «Es ist unglaublich, was für ein Programm die Stadt auf die Beine gestellt hat», sagt der Mann. Weder in seiner Heimat in der italienischen Schweiz noch in Rapperswil habe er je eine Führung in diesem Ausmass erlebt.

Nebst den Umzüglerinnen und Umzüglern waren Vertreter aus dem Gemeinderat vor Ort. SP-Präsident Allan Boss findet Gefallen am Neuzuzügertag. «Es ist wichtig, dass die neu zugezogenen Personen alle Teile der Stadt kennenlernen können», so der Gemeinderat. Vor allem den Unterschied zwischen dem städtischen Glattbrugg und dem Dorf Opfikon könnten die Besucherinnen und Besucher so feststellen. Seit zwanzig Jahren wohnt FDP-Gemeinderat Björn Blaser in Opfikon. «Jahr für Jahr ist es eine gute Gelegenheit, die neuen Einwohner kennenlernen zu dürfen.» Übergreifend bei den politischen Vertretern sowie den Gästen herrscht grosser Respekt für das Engagement der Stadt.

Gefühlsgeladenes Filmporträt über Opfikon

Zu Kaffee, Gipfeli und weiterer Verpflegung hörten die Umzüglerinnen und Umzügler einer Präsentation der Stadtangestellten über Opfikon zu und schauten danach das Filmporträt zur Stadt. Insbesondere der Film wirkte auf viele positiv. «Er ist schön und gibt mir Vorfreude auf das Leben in Opfikon», sagt eine Besucherin des Anlasses begeistert. FDP-Gemeinderat Björn Blaser meint: «Ich habe den Film heute das erste Mal gesehen und bin beeindruckt von der Produktion.»

Bevor die Gruppe zum Rundgang aufbrach, nutzten der Kommandant der Feuerwehr, Major Joachim Hegi, sowie der Dirigent der Stadtmusik, Eduard Kuster, den Moment, um ihre Mitgliedschaften zu bewerben.  Danach spielte die Musiktruppe weitere Lieder, bis das Programm draussen fortgeführt wurde.

Busfahrt und Spaziergang

Mit zwei Bussen machte sich die Besuchergruppe auf den Weg durch die Quartiere Glattbrugg, Oberhausen, Opfikon und Glattpark. Angefangen beim Stadthaus, kommentierten Stadtschreiber Zibung und Stadtpräsident Schmid die Fahrten in feinster Touristenführer-Manier. Vorbei an den Schulen Halden, Lättenwiesen und Oberhausen stieg die Gruppe im Dorfkern von Opfikon erstmals aus, wo der Präsident des Dorfvereins, Jörg Jenny, sie empfing. Zwar habe sein Verein seit dem Gründungsjahr 2010 keine Probleme, neue Mitglieder zu finden. Dennoch sagte Jenny: «Jeder Verein der Umgebung ist froh über neue Gesichter, die sich engagieren.»

Auf dem Hügel des Mettlenparks genossen die Neuzuzüger die Aussicht und fotografierten sich bei der Ortsfahne. Beim Museum der Genossenschaft «Dorf-Träff» erklärte Präsidentin Evelyne Sydler: «Hier können Sie betrachten, wie das Leben in Opfikon vor vielen Jahren ausgesehen hat.» Das bald 350-jährige Haus samt kompletter Inneneinrichtung ist ein Zeuge längst vergangener Zeiten.

Weiter konnten die Besucher des Anlasses durch die Stadtbibliothek stöbern, bis es mit dem Bus von Mettlen zur alten Kläranlage beim Glattpark ging, wo es unter anderem einen Spielplatz und einen Teich mit Floss gibt. Jeannette Sestito von der Familienarbeit machte Eltern und Kinder auf das Angebot in Opfikon aufmerksam und stellte den Spielwagen auf dem Gelände vor.Gleich nebenan betreibt der Verein «Dosendealer» das «Graffland», wo Graffitikünstlerinnen und -künstler legal beeindruckende Werke schaffen.

Nach einem Spaziergang hinüber ins neue Quartier Glattpark organisierte der dortige Dorfverein einen Apéro, bevor die Gruppe mit dem Bus zum «Fäscht 118», der alljährlichen Chilbi auf der Überdeckung der Flughafen-Autobahn. Mit einem gemeinsamen Zmittag klang das Programm dann aus. Die ersten Freundschaften im neuen Zuhause wurden geknüpft und die eine oder andere Telefonnummer ausgetauscht.

Zu den Einwohnerzahlen

Opfikon zählte per 31. Dezember 2024 21 449 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind 24 Personen mehr als im Vorjahr. Rund 10 % der Gesamtbevölkerung ziehen jährlich neu nach Opfikon bzw. verlassen die Stadt wieder. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Bevölkerung der Stadt beinahe verdoppelt – nicht zuletzt dank moderner Quartiere wie dem Glattpark und der Nähe zum Flughafen sowie zur Stadt Zürich. Nach Jahren des Wachstums hat sich die Entwicklung zuletzt jedoch verlangsamt: In den Jahren 2023 und 2024 zogen jeweils mehr Menschen aus Opfikon weg als zu – der sogenannte Wanderungssaldo war negativ. So verzeichnete die Stadt 2023 rund 1 350 Zuzüge, aber 1 993 Wegzüge.