Chlausmärt läutet Adventszeit ein
Pünktlich zum ersten Advent verwandelte sich der Opfiker Dorfkern in eine festliche Marktmeile. Zum 28. Mal lud der Dorfverein zum Chlausmärt ein. 50 Marktstände boten Handwerk, Kulinarik und Weihnachtsgeschenke an, bevor am Abend die Samichläuse durch die Strassen zogen.
Der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln zieht durch die Dorfstrasse. Zwischen 50 Marktständen drängen sich die Besucherinnen und Besucher, bunte Lichterketten tauchen den Opfiker Dorfkern in warmes Licht. Der Chlausmärt ist in vollem Gang.
«Das Geschäft läuft. Wir sind zufrieden», sagt Cici Balaban, die mit ihrer Familie türkische Gözleme zubereitet. Die Familie aus Opfikon ist zum zweiten Mal dabei. Rund um ihren Stand hat sich eine kleine Schlange gebildet. Die Kartoffel-Gözleme und jene Gözleme mit Rindshackfleisch verkaufen sich am besten.
Gleich gegenüber herrscht am Glühweinstand des Vereins Mobi aus Wallisellen reger Betrieb. «Gut, Glühwein funktioniert immer», zieht Billy Angst vom Verein eine erste Bilanz. «Unser Trunk schmeckt den Leuten besonders gut.»
Von Kerzen bis Kristalle
Ein paar Stände weiter stapeln sich Kristalle aus Schweizer Bergen. Andreas Bürgelin hat sie selbst gesammelt. Zum vierten Mal verkauft er sie hier am Chlausmärt. «Das ist mein Hobby, das ich hier gerne teile», sagt er. Das grosse Geschäft bleibe aber noch aus. Seine Hoffnung: Sobald der Chlauseinzug beginnt, kommen mehr Leute.
Dieselbe Hoffnung teilt Sandra Zumsteg, die ihre selbst gemachten Lochkerzen verkauft: «Nach dem Chlauseinzug versammeln sich hier viele Leute.» Grosse Löcher durchziehen ihre bunten Kerzen und lassen sie als Ganzes leuchten. Seit über 20 Jahren ist sie hier dabei. Die Kerzen stellt sie in ihrer Freizeit her, ver-kauft sie aber regelmässig an Anlässen wie dem Chlausmärt.
Die Mischung macht’s
Bereits zum 28. Mal findet der Chlausmärt in Opfikon statt – das erste Mal war 1995. «Einen genauen Überblick, wer von welcher Seite herkommt, haben wir nicht. Aber es kommen bestimmt mehrere hundert Besucherinnen und Besucher», sagt Kathrin Balimann, Vizepräsidentin des Dorfvereins Opfikon, der den Anlass organisiert.
Die Organisation sei aufwendig, erklärt Balimann. Werbung machen, Standbetreiber finden, eine gute Mischung zusammenstellen. «Wir schauen, dass nicht alle Stände dasselbe anbieten», sagt sie. Wichtig sei auch, dass nicht nur Fahrende dabei sind, sondern vor allem Standbetreiber aus der Region. «Alles, was zur Weihnachtszeit passt, und selbst gemachte Sachen stehen hier im Mittelpunkt.»
Dieses Jahr gab es eine besondere Herausforderung: die Sanierung des Schulhauses Mettlen gleich neben der Dorfstrasse. «Wir haben uns mit der Bauabteilung abgesprochen, wie wir die Marktstände platzieren können», erklärt Balimann. Aber alles habe gut geklappt. Neu ist auch die Beleuchtung. Der Dorfverein hat von normalen Glühbirnen auf LED gewechselt.
Wo Kinderaugen leuchten
Kurz vor 17 Uhr stimmt die Zwirni-Band des Vereins Insieme Winterthur-Züri Unterland für Menschen mit Behinderung Weihnachtslieder an. Die Menge sammelt sich um den Dorfplatz. Dann, knapp nach 17 Uhr, beginnt der Chlauseinzug. Mehrere Samichläuse und Schmutzli der St.-Niklaus-Gesellschaft schreiten von der Häuligrueb am Waldrand Richtung Dorfkern. In ihren traditionellen Gewändern, mit Bischofsstäben und leuchtenden Laternen in der Hand ziehen sie durch die Strasse. Kinder drängen sich nach vorne, um die Samichläuse und Schmutzli aus nächster Nähe zu betrachten. Eltern heben ihre Kleinen hoch, damit sie besser sehen können. Die Samichläuse winken in die Menge und kommen auf dem Dorfplatz zusammen. Die Adventszeit ist offiziell eingeläutet.
Familie Balaban aus Opfikon kocht türkische Gözleme in verschiedenen Varianten.
Gemälde aus der «Freizyti» Opfikon.
Die Kristallgrotte von Andreas Bürgelin.
Lochkerzen von Sandra Zumsteg aus Opfikon.
Die Dorfatmosphäre, bunte Lichter – neuerdings mit LED –, Stände mit Produkten, die oft aus Opfikon stammen, und natürlich der Samichlaus locken jeweils viel Publikum an. Bilder Dennis Baumann
Für die Zwirni-Band vom Verein Insieme für Menschen mit Behinderung ist der Chlausmärt immer ein Highlight im Konzertjahr.