Willkommen in der Waldspielgruppe
Gerade im Herbst laden unsere farbenprächtigen Wälder zum Spazieren ein. Dabei könnte man glatt vergessen, wie abwechslungsreich die Natur zwischen Wurzeln, Geäst und Wipfeln sein kann. Bei «Mischwald» entdeckt man die Vielfalt am heimischen Spieltisch. Bei diesem Karten-Auslege-Spiel stellt sich jeder im Rahmen der Partie einen eigenen Wald zusammen. Dabei legt man Bäume aus und versucht, in diesem Lebensraum weitere Tiere und Pflanzen unterzubringen.
Zu Beginn erhält jeder sechs Handkarten. Dabei gibt es zwei Arten: Die Baumkarten bilden die Grundlage und zeigen eine Baumart an. Sie bieten auf vier Seiten Platz für Tier- und Pflanzenkarten. Diese wiederum sind jeweils zweigeteilt: Entweder zeigen sie unten und oben zwei verschiedene Motive an oder links und rechts. In der Mitte des Tisches liegen der Nachziehstapel und die sogenannte Lichtung, in der im Laufe der Partie Spieler nicht genutzte Karten offen abwerfen werden.
«Die Illustrationen laden ein, die Vielfalt des Waldes zu entdecken.»
Ist man am Zug, hat man zwei Aktionsmöglichkeiten: Zum einen kann man neue Karten nachziehen. Dabei erhält man die Karten wahlweise vom zufällig verdeckten Stapel oder man bedient sich aus der Lichtung.
Zum anderen legt man Karten in seine eigene Auslage, genannt der Wald. Zunächst wird man mindestens einen Baum benötigen, um Lebensraum für andere Karten zu schaffen. Die zweigeteilten Flora- und Faunakarten werden dann in späteren Spielzügen auf einer der vier Seiten eines Baumes angelegt. Dabei wird die eine Hälfte der Karte abgedeckt, nur die noch relevante ist sichtbar.
Jede Karte hat dabei einen Preis. Diesen bezahlt man mit weiteren Handkarten, wobei das Motiv egal ist. Die als Kosten gezahlten Karten wandern offen in die Lichtung – und stehen so für spätere Züge zum Nachziehen bereit.
Jede Karte bringt Punkte, allerdings auf unterschiedliche Weise: Während Buchen und Kastanien Punkte geben, wenn man viele davon hat, ist bei Eichen ein richtiger Mischwald von Vorteil. Fledermäuse zählen erst, wenn mindestens drei Arten im Wald vorkommen, während Rehe bei vielen Birkenkarten einschenken. Füchse sind wertvoll, wenn es viele Feldhasen gibt, Schmetterlinge, wenn möglichst viele andere Falter im Wald vorkommen. Dabei geben die Karten zum Teil beim Auslegen bereits Boni und erlauben das Nachziehen von Karten. Das Spiel endet, wenn die dritte Winterkarte aufgedeckt wird, die ins unterste Drittel des Stapels gemischt wurde.
Dr. Gamble meint: «Mischwald» überzeugt mit seiner liebevoll gestalteten und thematisch tief eingebetteten Spielwelt. Besonders gefällt die Grafik: Die Illustrationen sind charmant und laden ein, die Vielfalt des Waldes zu entdecken. Die grosse Auswahl an Karten und die vielseitigen Punkte-Möglichkeiten bieten spannende Entscheidungen und viele strategische Optionen. Das Zusammenzählen der Punkte am Ende kann etwas unübersichtlich werden, vor allem bei komplexen Auslagen. Zwar sind die Mechanismen nicht bahnbrechend neu, doch «Mischwald» macht vieles richtig.
Dr. Gambles Urteil: 4,5 von 5
«Mischwald» von Kosch, Lookout Spiele, 2–5 Spieler, ab 10 Jahren.