Feuerwehr-Nachwuchs übt Löscheinsatz
An verschiedenen Posten konnten die Teenager ihr Können unter Beweis stellen: Mehr als 100 Angehörige der Jugendfeuerwehr des Bezirks Bülach haben an der Jahresendübung in Wallisellen teilgenommen. Im Depot der Stützpunktfeuerwehr erwartete die Jugendlichen ein vielseitiges Programm.
Mehr als 100 Angehörige der Jugendfeuerwehr des Bezirks Bülach haben kürzlich an der letzten Bezirksübung des Jahres in Wallisellen teilgenommen. Im Depot der Stützpunktfeuerwehr erwartete die Jugendlichen ein vielseitiges Ausbildungsprogramm mit acht praxisnahen Posten, vorbereitet von Offizieren, Unteroffizieren und Maschinisten.
Die Jugendfeuerwehr steht Jugendlichen ab jenem Jahr offen, in dem sie 13 Jahre alt werden. Die Ausbildung verläuft in mehreren Stufen: Im Anfängerzug erwerben die Teilnehmenden grundlegende Kompetenzen, die sie im Weiterbildungskurs vertiefen. Hinzu kommen ein Nothelferkurs sowie ein einwöchiger Ferienkurs im Ausbildungszentrum Andelfingen, wo unter realitätsnahen Bedingungen – inklusive Feuer- und Brandübungen – trainiert wird.
Zwei weitere eintägige Weiterbildungskurse am Feuer runden die Ausbildung, nebst den regulären Übungen in der Gemeinde und dem Bezirk, ab. Ab 18 Jahren können die Jugendlichen direkt in die Einsatzzüge der Feuerwehren übertreten. In Wallisellen folgen vor der Pagerübergabe zusätzliche Zugsübungen, Atemschutztrainings und ein Leistungstest. Aufgrund dieser intensiven Vorbereitung sind die Jugendlichen später gut ausgebildete Neumitglieder.
Technisches Verständnis gefragt
An der Bezirksübung deckten die Posten ein breites Spektrum des Feuerwehrhandwerks ab. Beim Löschdienst standen Zielgenauigkeit und der Umgang mit verschiedenen Löschleitungen im Fokus, während beim Tanklöschfahrzeug die Einsatzautomatik trainiert wurde – entscheidend für die ersten Minuten eines Ernstfalls. Am Öl- und Chemieposten identifizierten die Jugendlichen verschiedene Stoffe mithilfe einfacher Tests.
Technisches Verständnis war am Pionierposten gefragt, wo ein Auto mittels zweier Seilzugapparate über eine selbst gebaute Rampe gezogen wurde. Ein Funkparcours vermittelte die Grundlagen der Kommunikation im Einsatz. In der Herzogenmühle absolvierten die Jugendlichen zudem die Lektionen «Leiter», «Lüfter» und «Sanitätsdienst». Unter anderem wurde ein verrauchtes Treppenhaus entraucht und die Versorgung einer stark blutenden Wunde geübt. Eine spielerische Komponente bot die Übung «Der Boden ist Lava» auf der Beef-Ranch, bei der die Züge mithilfe von Seilen und Steckleitern einen Weg über Strohballen konstruieren mussten.
Nach Ende des praktischen Teils um 16 Uhr stärkten sich die Teilnehmenden bei Schnitzelbrot und Berlinern, bevor das Schlussprogramm begann. Dieses umfasste Beförderungen nach absolvierten Kursen sowie Übertritte in die regulären Feuerwehren, die sich natürlich über Nachwuchs freuen. Zudem wurde Adrian Halter (Wallisellen) verabschiedet, der nach sieben Jahren als Kommandant der Jugendfeuerwehr des Bezirks Bülach zurücktrat. Die Übung verdeutlichte einmal mehr die Bandbreite der Ausbildung und das grosse Engagement der Verantwortlichen.
In Opfikon schon integriert
Opfiker Jugendliche mit Interesse an der Materie besuchen nicht Jugendfeuerwehr, sondern gleich die Übungen der «grossen» Stützpunktfeuerwehr, einschliesslich Fahrschule (als Einweiser) und Atemschutz. So können sie mit 18 Jahren nahtlos dorthin übertreten.
Erschwerte Sicht: Es wurde ein verrauchtes Treppenhaus entraucht.
An der Bezirksübung deckten die Posten ein breites Spektrum des Feuerwehrhandwerks ab.
Ein Auto musste über eine selbst gebaute Rampe gezogen werden. Bilder zvg